Hemjö Klein, Vorsitzender des Aufsichtsrates der TELEFUNKEN SE, über die Chancen einer Marke und Telefunken Invest

FINANZWELT. Herr Klein, Sie waren Mitglied der Vorstände großer Unternehmen, der Lufthansa und der Deutschen Bahn. Was hat Sie dazu bewogen, den Aufsichtsratsvorsitz der TELEFUNKEN SE zu übernehmen? Die meisten Deutschen werden bei diesem Namen wohl eher nur noch in Erinnerungen schwelgen.

Klein: Auch TELEFUNKEN war einmal eine ganz starke Marke, ohne die weder die Industrialisierung unseres Landes zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch die Blütezeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges denkbar gewesen wäre. Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen. Über 20.000 Patente sind mit dem Namen TELEFUNKEN verbunden. Aber auch die bitteren 1980-er Jahre, als das Unternehmen als eigenständige Marke von der Landkarte verschwand. Immerhin haben – über die ganze Welt verteilt – einige ausländische Firmen die Marke für unterschiedliche kleinere Geschäftszweige weiter lebendig gehalten. Für die deutschen Verbraucher war sie aber weitestgehend aus ihrem Blickfeld verschwunden.

 

FINANZWELT: Und jetzt wird sie wieder zum Leben erweckt?

Klein: Die Daimler AG hat die TELEFUNKEN Licenses GmbH mit allen weltweiten Marken- und Namensrechten an die TELEFUNKEN Holding AG in Berlin verkauft, deren Aufsichtsrat ich führe. Wir vergeben seitdem die Markenrechte an zukunftsorientierte Unternehmen. Soweit die wirtschaftliche Komponente. Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der unserem Unternehmen einen ganz besonderen Geist verleiht: Es ist unser fester Wille, den Namen der deutschen Industrie-Ikone TELEFUNKEN dauerhaft zu revitalisieren.

 

FINANZWELT: Warum das, die Geschichte ist seit den 1980-er Jahren ja nicht stehengeblieben?

Klein: Wir leben in einer Zeit, in der sich die Fertigungsprozesse, die mobile Datenübertragung, der Informationsfluss immer schneller verändern und das Wort Globalisierung zu einem der am häufigsten gebrauchten geworden ist. Umso mehr Bedeutung kommt bei der allgemeinen Orientierungssuche einer starken Marke zu, der unternehmerische Wert von „Brand Awareness“ ist immens gestiegen. Marke ist die beste Verteidigung vor dem Austausch im Kopf des Verbrauchers, nur sie kann auf Dauer Einzigartigkeit begründen.

 

FINANZWELT: Wie genau dürfen wir uns Ihr Vorhaben vorstellen?

Klein: In der TELEFUNKEN Partner Alliance sind mittlerweile 50 Lizenznehmer und Partner aus vielen Ländern zusammengeschlossen, die allesamt den allein schon durch den Namen TELEFUNKEN vorgegebenen Werten entsprechen.

 

FINANZWELT: Die da lauten?

Klein: Nachhaltigkeit im Wirken und Mut zu Neuem. Dem zugrunde liegt die Strategie eines profitablen Wachstums, der wettbewerblichen Augenhöhe der Produkte und der unverwechselbaren Positionierung in den internationalen Märkten.

 

FINANZWELT: Aus welchen Wirtschaftsbereichen kommen denn diese Partner?

Klein: Dazu gehören traditionelle Produktgruppen, wie etwa Audio, TV und weiße Ware, also Haushaltsgeräte. Dazu gehören Zukunftsbereiche wie Autotainment und New Energy. Dazu gehört aber auch der Finanzdienstleistungssektor, wie etwa die gerade in den Markt gegangene TELEFUNKEN INVEST, die Anlegern mit einem professionellen Vermögensmanagement beste Renditemöglichkeiten bietet. Grundsätzlich geschieht die Vergabe der Marken- und Lizenzrechte unter strengen Auflagen und mit unternehmerischen Vorgaben an die Partnerunternehmen. Es findet zwischen diesen Firmen zudem ein reger Gedankenaustausch statt.  Denn Alle haben dasselbe Ziel, die Qualität der Produkte zu steigern und die Marktpräsenz – auch der Marke TELEFUNKEN – auszuweiten.