Warum jetzt bei Gold einsteigen?

Niemand kann in die Zukunft sehen und eine absolut richtige Voraussage machen. Es gibt aber dennoch ernst zu nehmende Argumente dafür, dass der Goldkurs zukünftig weiter ansteigen wird.

BildDer Gold Kurs in seiner langfristigen Entwicklung betrachtet

Bis zur Einführung des Euros dümpelte der Gold Kurs an seiner Talsohle um ca. 260 Dollar pro Feinunze herum. Betrachtet man einen Chart im Nachhinein, lässt sich natürlich immer leicht konstatieren, wann der optimale Einstiegszeitpunkt für einen Kauf war. Die D-Mark war damals eine starke Währung und zehnjährige Bundesanleihen lagen brav bei sechs Prozent. Dort konnte man sein Geld profitabel und sicher unterbringen. Warum hätte man zu jener Zeit also Gold kaufen sollen?

Mit der Euro-Einführung im Jahre 2002 wurden die Anleger etwas nervöser, denn es war ihnen klar, dass die Gemeinschaftswährung Wackelkandidaten wie Italien, Spanien, Portugal oder Griechenland integriert hatte. In der Folge ergab sich ein langsamer stetiger Anstieg des Goldwertes, der im Herbst 2005 bei ca. 400 $ lag.

Bis zur Immobilien- und Finanzkrise in 2008 verlor der Dollar gegenüber dem Euro stetig an Wert mit der Folge, dass immer mehr Anleger in den sicheren Goldhafen flüchteten, und die Feinunze machte ihren ersten richtigen Höhenflug auf 1000 $.

Die Regierungen reagierten brav mit vorgespieltem Aktionismus. Es wurden flugs neue Bankenaufsichtsbehörden und Bankenstresstests eingeführt, um den Bürgern dieser Welt vorzugaukeln, dass so etwas nie wieder passieren kann. Zunächst reagierten Anleger und Börsianer auch angemessen gelassen darauf, der Goldkurs beruhigte sich bis Ende 2008 auf ca. 750 $.

Doch dann wurde es immer deutlicher, dass die Finanzkrise und ihre Folgen noch lange nicht ausgestanden waren. Es gab immer noch Bankenpleiten, auch die große Commerzbank musste sich der staatlichen Kontrolle unterstellen. Fast drei Jahre lang bis zum Sommer 2011 raste der Goldpreis in ungeahnte Höhen und erreichte in seinem Maximum 1.909 Dollar pro Feinunze.

Bei den Zinsen hatte spätestens seit Mitte 2008 eine parallele Entwicklung in entgegengesetzter Richtung eingesetzt. Seit dieser Zeit fiel die Umlaufrendite stetig von ca. 4,8 Prozent auf die heutigen negativen Werte, ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen, weil fast alle Staaten hochgradig verschuldet sind und von negativen Zinsen enorm profitieren. Auf jeden Fall sind niedrige Zinsen Gift für Staatsanleihen, denn wenn damit kein Geld mehr verdient werden kann, kaufen viele Anleger lieber das sichere Gold.

Niedrige Zinsen hatten schon immer den Nebeneffekt, dass viele Anleger dann doch lieber in den spekulativeren Aktienmarkt einstiegen. Die sogenannten Blue Chips sind zum Beispiel relativ sichere Aktien großer Konzerne, die dem Anleger eine interessante Dividendenrendite bereitstellen. Nachdem es im Sommer 2011 nochmals ein bereinigendes Gewitter an den Aktienmärkten gab, stieg beispielsweise der deutsche Aktienindex (DAX) bis Anfang 2015 auf seinen Höchststand von fast 12.400 Punkten.

Diese globale Aktien-Hausse hat dem Goldpreis ein bisschen das Wasser abgegraben, denn es stellte sich ab Sommer 2011 ein eindeutiger und ziemlich stabiler Abwärtstrend ein. Namhafte erfolgreiche Rohstoff-Spekulanten wiesen zum Beispiel in Interviews darauf hin, dass sie bei ca. 1000 $ wieder in Gold investieren würden.

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Nun, so weit kam es gar nicht. Mit dem Jahresbeginn 2016 hat sich zunächst unmerklich beim Kurs von ca. 1.060 Dollar eine Trendwende nach oben etabliert. Im August 2016 waren Preise um 1.350 Dollar bereits völlig normal. Eine Ursache der erneuten Flucht ins sichere Gold hängt ganz bestimmt mit dem Brexit zusammen. Wir wissen aber heute auch, dass eine neue Finanzkrise schon längst ihre Schatten vorauswirft. Die italienischen Banken sind nachweislich so hoch verschuldet wie noch nie. Der griechische Patient ist noch lange nicht gesund, und Portugal hat zwar viele Hausaufgaben gemacht, steht aber nach wie vor nahe am finanziellen Abgrund.

Der internationale Terrorismus zwingt viele Staaten, allen voran Frankreich, teure Maßnahmen im Bereich Polizei und Militär zu stemmen. In der Folge wird es zu Abwertungen von Währungen kommen müssen, und an eine schnelle Anhebung der Zinsen ist überhaupt nicht zu denken. Vor diesem Szenario kann es eigentlich nur noch eine Richtung für den Goldpreis geben, nämlich jene nach oben. Der nächste Widerstand, der zu überwinden ist, liegt bei ca. 1.600 $. Wir rechnen damit, dass dieser Preis in gut einem Jahr erreicht sein wird. Dies würde eine Rendite von ca. 18 Prozent bedeuten.

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