Teamarbeit in der Arbeitswelt 4.0 – Mit Coaching-Techniken Konfliktkosten vermeiden

Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet Möglichkeiten, kann aber auch zu kostenintensiven Konflikten im Team führen. Professionelles Coaching- und Konfliktmanagement kann helfen.

Unsere Arbeits- und Privatwelten sind heute eng miteinander verzahnt – und beide verändern sich aktuell grundlegend: Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für mobiles Arbeiten, klassische Lebensmodelle und Rollenbilder sind im Wandel und die Generation Y bzw. Z betritt mit ganz eigenen Job-Vorstellungen den Arbeitsmarkt.

Mit dem Wandel verbunden sind zahlreiche Chancen für die Unternehmen ebenso wie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Allerdings können auch Konfliktpotentiale für Teams daraus folgen, zum Beispiel, wenn der persönliche Austausch aufgrund flexibler Arbeitszeitmodelle oder bei Homeoffice-Tätigkeiten leidet oder wenn zeitgleich zu viele, nicht nachvollziehbare Umstrukturierungen stattfinden.

Erfahren Sie hier, wie Teams und Führungskräfte vom Einsatz professioneller Coaching- und Konfliktmanagement-Techniken profitieren, wenn es darum geht, einen für Unternehmen durchaus kostenintensiven „Knoten“ aus Missverständnissen, Verletzungen, Neid und Demotivation zu durchschlagen…

Mögliche negative Auswirkungen der Arbeitswelt 4.0 auf die Teamarbeit

In zahlreichen Unternehmen ändert sich derzeit die Arbeitskultur drastisch. Vielfach verfügen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über mehr Souveränität in Bezug auf ihre Arbeitszeiten und den Arbeitsort. So lassen sich beispielsweise Beruf und Familie besser vereinbaren oder das tägliche „im Stau stehen“ vermeiden.

Wenn Teams zunehmend weniger zeitgleich arbeiten oder an unterschiedlichen Orten tätig sind, entfällt jedoch großenteils der persönliche Kontakt, der teilweise durch Chats oder Video-Konferenzen ersetzt wird. Damit verändert sich die gesamte Konstellation im Team ebenso wie die Führungsrolle. Und auch das Risiko von Missverständnissen und Konflikten im Team kann sich erhöhen, wenn die direkte Kommunikation, z.B. auch in gemeinsamen Pausenzeiten, abnimmt.

Folgen und Kosten ungelöster Konflikte im Unternehmen

Bleiben Konflikte in Unternehmen oder Organisationen unausgesprochen, können sie lange Zeit schwelen und ggf. später auch eskalieren. In jedem Fall bleiben sie nicht ohne Konsequenzen: Oft nimmt die Fluktuation zu, Fehlzeiten steigen und Minderleistungen können auftreten.
Das österreichische Hernstein-Institut kam in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Konflikte in Deutschland im Mittelwert etwa 15 % der täglichen Arbeitszeit binden, die somit nicht bzw. nur bedingt produktiv genutzt werden. Auf der Ebene der Führungskräfte können es sogar – mittelbar oder unmittelbar – zwischen 30 und 50% der Wochenarbeitszeit sein, die für Konflikte und deren Auswirkungen aufgewendet werden (müssen).

So kommen schnell beträchtliche Kostenbeträge zusammen: In Betrieben mit bis zu 100 Beschäftigten nach Berechnungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG jährlich zwischen 100.000,- und 500.000,- Euro (teilweise auch weitaus höhere, nicht so leicht bezifferbare Kosten, u.a. bei innerer Kündigung und Dienst nach Vorschrift).

Coaching-Techniken zur Lösung von Teamkonflikten

Gerade, wenn die Fronten im Team bereits deutlich verhärtet sind, die Empathie füreinander verloren gegangen ist und selbst hinter Versöhnungsangeboten eher Hinterhalte oder taktische Manöver vermutet werden, kann eine speziell ausgebildete und neutrale Person durch den Einsatz von Coaching-Techniken wertvolle Beiträge zur Konfliktlösung leisten. Mit Hilfe gezielter Fragen und Denkanstöße lässt sich grundlegend klären, wie die einzelnen Interessenslagen aussehen und welche verborgenen Bedürfnisse hinter bestimmten Positionen, Erwartungshaltungen oder Verhaltensweisen stehen. In diesem Zusammenhang ist es die Aufgabe des Coaches für ein geeignetes Kommunikationsumfeld zu sorgen: Wer redet zu welchem Zeitpunkt mit wem und welche zweckdienliche Methodik kommt im konkreten Fall zum Einsatz.

Typisch könnte der folgende, schrittweise Ablauf eines Konflikt-Coachings für Teams in Unternehmen sein:

> Ausgangspunkt für alle späteren Lösungs-Aktivitäten ist in der Regel ein Auftaktgespräch mit der Führungskraft.
> Darauf aufbauend startet die erste Phase der Arbeit mit dem Team, die beispielsweise aus Einzelinterviews, schriftlichen Befragungen oder auch einzelnen ‚Live-Analysen‘ am Arbeitsplatz bestehen kann (bedarfsorientierte Auswahl der Methodik bzw. der Kombination von Methoden).
> Im Anschluss an die Auswertung der vorherigen Analysephase beginnt dann die Klärungs- und Lösungsphase, die im Rahmen eines Konfliktlösungs-Coachings vielfach aus einem 1-2tägigen Teamworkshop besteht (mit dem ganzen Team oder unterschiedlichen Teilen davon). Dabei kommt es darauf an, dafür zu sorgen, dass die Beteiligten sich zuhören, nachfragen und den jeweils Anderen und seine Bedürfnisse „sehen“. So wird klar, welche Interessen verletzt wurden bzw. bestehen. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Teammitglieder daran teilhaben lassen zu können, die Eskalationsdynamik zu durchbrechen und gemeinsame Lösungsansätze für die bestehenden Konflikte zu finden. Vielfach ist dies ein schwieriger Schritt, denn entsprechende Fragen werden von den zerstrittenen Teammitgliedern selten von Beginn an offen beantwortet. Einigen Teilnehmenden fällt zudem die Formulierung von Ich-Botschaften und eigenen Bedürfnissen schwer. Hier gilt es im Coaching-Prozess, mit „schlauen“, mal einfühlsamen, mal spitzfindigen oder auch bohrenden Fragen den Dialog in Gang zu bringen, Feindbilder aufzubrechen und zu den eigentlichen Bedürfnisse hinter den widersprüchlichen Positionen der zu gelangen (z.B. Sicherheit, Anerkennung oder Harmonie).

> In einem Abschlussgespräch mit der Führungskraft findet eine Reflexion statt und es werden weitere Schritte und Maßnahmen für die künftige Zusammenarbeit im Team festgelegt, so dass in den folgenden Wochen / Monaten bei Bedarf eine Nachbetreuung erfolgen kann.
Je nach Komplexität der Sachlage und Größe des Teams kann der Coaching-Prozess unterschiedlich umfangreich erfolgen und sollte ganz auf die jeweiligen Erfordernisse im Unternehmen abgestimmt werden.

Metakommunikation ist eine Führungsaufgabe und -verantwortung

Im Unternehmens-Alltag ist es eine wichtige Führungsaufgabe, für regelmäßige Metakommunikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sorgen. Häufig wird in Meetings und Besprechungen jedoch lediglich über operative Themen und Projekte gesprochen, während die gemeinsame Reflexion und das gegenseitige Feedback vernachlässigt werden. Dies ist in vielen Fällen die Ursache für die Entstehung von Teamkonflikten.

Wird jedoch seitens der Führungskraft in ausreichenden Abständen die Möglichkeit zur Metakommunikation zwischen den Teammitgliedern geschaffen, kann der dargestellte Kreislauf unterbrochen werden und es entsteht eine reifere Kommunikationskultur mit mehr gegenseitigem Verständnis. Darüber hinaus können Missverständnisse frühzeitig geklärt werden.

Jährlicher „Boxenstopp“ als Präventionsmaßnahme für die Teamarbeit

Damit es erst gar nicht zu Konflikten und Reibungsverlusten zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt, führen einige Unternehmen bereits mindestens jährliche Team-Workshops durch, bei denen es speziell um die gemeinsame Zusammenarbeit, die zu meisternden Herausforderungen und das respektvolle Miteinander geht. Erfahrungen werden beleuchtet, Feedback wird gegeben und besonders wichtig ist es auch, Erfolge zu identifizieren und zu würdigen. Als Ergebnis entwickelt sich die Team-Kultur stetig weiter fort, die Motivation steigt – und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ebenso wie die Führungskräfte ihre ganze Energie und volle Arbeitskraft für die Unternehmensziele einsetzen!

Über die Autorin

Kereen Karst, Business Coach in Münster, arbeitet als selbständige Personal- und Organisationsentwicklerin
und begleitet Veränderungsprozesse in Unternehmen. Themenschwerpunkte
sind Teamentwicklung, Führungskräfte-Entwicklung, Dialogkompetenz bei
Verkäufern und Servicekräften sowie die Prozessbegleitung in Konfliktsituation

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Über:

Kereen Karst Personal- und Organisationsentwicklung
Frau Kereen Karst
Krögerweg 35
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