Motorsport hautnah: Interview mit Pressefotograf Alexander Sandvoss

www.fanemotion.de hat Alexander Sandvoss für euch befragt, wie es im Fahrerlager zugeht und wie sich die Formel1-Piloten außerhalb des Cockpits geben.

BildViele Motorsport Fans können sich wohl kaum etwas Faszinierenderes vorstellen, als ihrem großen Rennsport-Idol ganz nahe zu kommen.
Pressefotograf Alexander Sandvoss ist bei vielen Formel 1- und MotoGP-Veranstaltungen live dabei und hält die spannendsten Momente mit seiner Kamera fest.

Fans-in-Motion: Alexander, du bist Pressefotograf – wie bist du zu diesem Beruf gekommen?

A. Sandvoss: Angefangen hat alles vor 23 Jahren mit der sogenannten Blaulicht Fotografie während meiner Ausbildung in Frankfurt. Ich habe vom Verkehrsunfall bis zum Drogentoten alles Fotografiert, und die Bilder an die Zeitungen verkauft. Weiter ging es dann mit Fotos während Abendveranstaltungen , zum Beispiel der Miss Germany Wahl. Im laufe der Jahre sind dann immer mehr Termine dazugekommen.

Fans-in-Motion: Wie deiner Internetseite www.mandoga.com aber auch Facebook zu entnehmen ist, verfolgst du mit deiner Kamera nicht nur die aktuellen Sportgeschehnisse, sondern auch bekannte Gesichter aus Politik, Kultur, Musik, usw. Was reizt dich besonders an dem Thema Motorsport?

A. Sandvoss: Ich finde es sehr interessant, die Piloten und Prominente im Fahrerlager zu fotografieren. Man sieht immer neue Gesichter und weiß nie im voraus, welche Persönlichkeiten oder Prominente an einen Rennwochenende anwesend sein werden.

Fans-in-Motion: Als Fan stellt man sich einen Pressefotografen als Jetsetter vor: Von einem Grand Prix zum nächsten, hier und da mal ein Händeschütteln mit den Stars bei Pressekonferenzen und abends vielleicht noch ein Gläschen Schampus schlürfen mit Sebastian Vettel & Co. Ist das wirklich so ?

A. Sandvoss: Jeder Beruf hat Vor- und Nachteile. An einem Rennwochenende von Donnerstag bis Sonntag arbeitet man mindestens 12 Stunden pro Tag. Von 9 Uhr morgens bis ca. 22 Uhr abends. Das kann mitunter sehr anstrengend sein, vor allem körperlich, da man 2-3 Kameragehäuse plus Objektive herumschleppen muss.
Meistens gibt es vor dem freien Training oder Qualifying eine Pressekonferenz eines Sponsors. Da sind die meisten Fahrer auch recht locker drauf und beantworten die Fragen der Journalisten. Mittags gehen dann die meisten bei Red Bull Racing oder Ferrari zum Essen.
Es kommt auch vor, das man abends fernab der Strecke von einem Team oder Sponsor zum Networking eingeladen wird. Da wird dann auch mal ein Glas Champagner oder guter Rotwein degustiert.
Vor allem beim Monaco Grand Prix überbieten sich die Sponsoren bei Abendveranstaltungen gegenseitig.
In den Hotels, Clubs und den Yachten tummeln sich Prominente, Journalisten und Pressefotografen. Alles in allem besteht ein Rennwochenende aber zu 95% aus reiner Arbeit.

Fans-in-Motion: Gibt es einen Rennfahrer, der dir besonders imponiert oder der dir negativ in Erinnerung geblieben ist ?

A. Sandvoss: Kimi Raikkönen hat mal einen Kollegen umgeschubst, weil der Ihm zu nahe gekommen ist. Das war aber eher eine Stress-Situation und keine Absicht. Eigentlich imponiert mir Sebastian Vettel. Nicht unbedingt, weil er einer der erfolgreichsten Fahrer ist, sondern eher, weil er immer souverän und emotional ausgeglichen mit den Journalisten und Fotografen umgeht.

Fans-in-Motion: Wie siehst du die Motorsport-Rennen durch die Kamera ? Kann man als Fotograf den gesamten Verlauf gespannt verfolgen, oder liegt man auf der Lauer auf das eine gute Bild ?

A. Sandvoss: Mein Hauptfokus liegt an einem Rennwochenende im Fahrerlager. Dort warte ich auf Prominente und Rennfahrer.
Da ich viele Boulevardzeitungen beliefere, sind zum Beispiel die Ehepartner oder Freunde der Prominenten sehr wichtig.
Wenn zum Beispiel der Ferrari Clan auftaucht, Präsident Luca di Montezemolo oder Fiat Erbe Lapo Elkann, dann haben wir Fotografen richtig Arbeit, um den besten Moment einzufangen.
In der Ferrari Media Hospitality kann man sich zwar das Rennen auf Bildschirmen anschauen, das nutzen aber eher die schreibenden Kollegen.
Ich als Fotograf scanne während des gesamten Rennens das Fahrerlager nach Besonderheiten, zum Beispiel Lilly Becker, die sich hinter der Vodafone McLaren Hospitality mit Ihrer Freundin unterhält.

Fans-in-Motion: Was macht für dich ein gutes Action-Foto aus ?

A. Sandvoss: Die Synergie zwischen Glück und Können. Man kann einen geplanten Top Shot ohne Zweifel vorbereiten: richtige Blende, richtige Verschlusszeit, richtiger Weißabgleich.
Doch ohne das gewisse Quentchen Glück hat man oft keine Chance.
Wir müssen manchmal in einem Bruchteil einer Sekunde reagieren.
Da haben es Studiofotografen oft leichter, die haben stundenlang Zeit, das Motiv korrekt auszuleuchten.

Fans-in-Motion: Und noch eine Frage für die technikbegeisterten Fans, die selbst gerne von der Tribüne aus Fotos bei Motorsport-Rennen machen: Mit welcher Kamera und mit welchem Equipment fotografierst du ?

A. Sandvoss: Mittlerweile habe ich komplett auf Canon umgestellt.
An der Rennstrecke arbeite ich mit drei Gehäusen der EOS 1D Mark 4 (mit HD Video Funktion) sowie allen Canon Optiken, vom Fisheye Zoom 8-15mm bis zum 800mm 5,6.

Fans-in-Motion: Danke für das Interview Alexander, wir von www.fanemotion.de freuen uns schon auf eine spannende Motorsport Saison mit Dir.

Über:

Mandoga Media
Herr Alexander Sandvoss
Hauptstrasse 222
79576 Weil am Rhein
Deutschland

fon ..: 07621 5502430
web ..: http://www.mandoga.com
email : info@mandoga.com

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