Zum aktuellen Uranpreis könnte nur Fission Uranium gewinnbringend produzieren

Trotz des Uranpreisanstiegs des vergangenen Quartals könne noch kein Uranunternehmen profitabel arbeiten, weshalb die Preise eigentlich nicht über einen längeren Zeitraum auf diesem Niveau…

BildIn einem kürzlich geführten Interview mit dem kanadischen Bergbaumagazin ‚The Northern Miner‘ erörterte Fission Uraniums (ISIN: CA33812R1091 / TSX: FCU – https://www.youtube.com/watch?v=DfKS6s_8AV0 -) Geschäftsleitung, Dev Randhawa und Ross McElroy, die zukünftige Entwicklungsstrategie der Gesellschaft. Demnach versucht man mit minimalen Investitionsaufwendungen eine maximale Ressourcenerweiterung sicherzustellen. Ziel sei es, erklärte Fissions Präsident, COO und Chefgeologe Ross McElroy, den aktuell bekannten mineralisierten Trend in Richtung Westen und Osten auszuweiten. Darüber hinaus werde man auch einige Tests außerhalb des bekannten Trends durchführen, wo man gute Chancen auf eine Neuentdeckung sieht. „Im dritten Quartal 2017 wollen wir eine neue Ressourcenschätzung veröffentlichen, in die eine Menge neuer Daten und somit auch eine Menge neuer Ressourcen einfließen wird,“ so der Chefgeologe. Zur Erinnerung, die letzte Ressourcenschätzung wurde im Januar 2015 veröffentlicht. Seitdem konnten sehr viele signifikante Bohrerfolge erzielt werden, wobei vor allem der westliche Teil der bekannten Vererzung einen positiven Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des Projekts haben sollte. Man habe zudem genügend Cash und den besten Partner an seiner Seite, um das ‚Patterson Lake South‘-Projekt weiter zu entwickeln.

Dank dem Einstieg des chinesischen Energieversorgers CNG im Januar 2016 verfügt das Unternehmen noch über rund 82 Mio. CAD an Barmitteln und ist damit finanziell bestens positioniert. „Mit dem Einstieg in unser Unternehmen erhielt CGN 19,9 % aller damals ausstehenden Aktien zu einem Preis von 83 Millionen CAD“, erklärte der CEO Dev Randhawa. Damit sei das Unternehmen auf absehbare Zeit gut durchfinanziert und müsse keine weiteren finanziellen Mittel mehr generieren. Zum Zeitpunkt des Einstiegs habe CGN einen Aufpreis von 35 % auf den damals an der Börse gehandelten Aktienkurs bezahlt. „Der Vorteil CGN als Partner zu haben ist, dass es sich nicht um einen Endverbraucher handelt, sondern um ein weit in die Zukunft planendes Unternehmen. CGN suchte nach Projekten in Kanada um Uran für die wachsende Atomkraftindustrie des Landes zu sichern.“ CGN habe sich zuvor sogar mit Cameco und fast allen anderen Gesellschaften getroffen, die Projekte im Athabasca Becken betreiben. Sie hätten viele Projekte analysiert, wobei sie Fissions ‚PLS‘-Projekt am meisten überzeugt hätte. McElroy ergänzte, dass die Entscheidung für das ‚PLS‘-Projekt auf die unglaubliche Größe, aber auch auf die sehr flach unter der Oberfläche verlaufenden Mineralisierungen zurückzuführen sei. Die überragende ‚PEA‘ hätte dann schlussendlich noch den letzten Rest an Überzeugungsarbeit geleistet und Fission sogar auch einen Abnahmevertrag mit CGN eingebracht.

Im vergangenen Jahr investierte das Unternehmen rund 17 Mio. CAD in die Exploration der unternehmenseigenen ‚Patterson Lake South‘-Liegenschaft. Für dieses Jahr wurde ein Budget von vorerst 6,5 Mio. CAD genehmigt, womit 34 Bohrlöcher über 10.000 Bohrmeter niedergebracht werden sollten. Im Rahmen dieser Explorationsarbeiten sollen die im vergangenen Sommer ermittelten vorrangigen Explorationsziele weiter verfolgt und miteinander verbunden werden, während aber auch noch einige Abgrenzungs- und Expansionsarbeiten auf dem 2,63 km langen mineralisierten ‚Triple R‘-Trend fortgesetzt werden. Im letzten Jahr hingegen legte das Unternehmen den Fokus hauptsächlich auf das Identifizieren neuer Zonen, innerhalb der ‚Triple R‘-Lagerstätte.

Im Gegensatz zu den Vorjahren erscheint der ursprünglich geplante Investitionsbetrag von 6,5 Mio. CAD nicht sehr hoch, aber die Unternehmensleitung hat die Entscheidung der zurückgefahrenen Explorationsinvestitionen bereits im vergangenen Jahr getroffen, nicht zuletzt auch deshalb, da die Märkte die Fortschritte der Gesellschaft noch längst nicht reflektieren würden, erklärte Fisions CEO Dev Randhawa. Dass die gemachten Fortschritte sich noch nicht im Aktienkurs widerspiegeln zeigt ein kurzer Vergleich. Fission Uraniums derzeitige Marktkapitalisierung, bei einem Aktienkurs von 0,85 CAD, liegt bei rund 411 Mio. CAD. Durch den Cashbestand von rund 82 Mio. CAD ist das Unternehmen mit rund 20 % Cash hinterlegt und besitzt schon jetzt 100 Mio. Tonnen Uran, in einem der bersten und größten Uranprojekte der Welt. Der Unternehmenschef stellte aber in Aussicht, dass das Explorationsbudget erhöht würde, sobald man weitere interessante Entdeckungen identifizieren würde. Und so kam es dann zum Ende dieser Woche. Da teilte das Unternehmen mit, das man das Bohrprogramm erweitert und das Budget entsprechend um 3,1 Mio. CAD auf nun 9,6 Mio. CAD erhöht. Somit sollen statt den geplanten 34 Bohrlöchern noch weitere 29 Bohrlöcher hinzufügen werden. In den nun 63 Bohrlöchern sollen 19.020 Bohrmeter zurückgelegt werden die die Zonen ‚R840W‘ und ‚R1620E‘ noch genauer unter die Lupe nehmen sollen.

Die im September 2015 veröffentlichte ‚PEA‘ zeige ganz klar, dass die Lagerstätte wirtschaftlich abbaubar sei, so die Manager. Das Minendesign geht von einem Übertage-Abbau aus, da der obere Bereich der Ressource lediglich 50 Meter unter der Oberfläche liegt. Dieses ‚Open-Pit‘-Modell erstrecke sich in eine Tiefe von bis zu 200 Metern, mit weiteren Untertage-Szenarios. Die Rentabilität (‚IRR‘) beläuft sich auf etwa 40 % nach Steuern. „Das Projekt benötigt Kapitalkosten von etwa 1,1 Milliarden USD, was auf den ersten Blick nicht gerade günstig erscheint,“ räumt die Geschäftsleitung ein. Aber die Rückzahlungszeit würde sich gerade einmal auf eineinhalb Jahre belaufen, was im Vergleich zu anderen Projekten sehr wenig sei.

Auf Basis der letzten Ressourcenschätzung beträgt die Minenlaufzeit etwa 12 bis 15 Jahre. Eine neue erweiterte Ressourcenschätzung, die sowohl die Ressource an sich als auch die Wirtschaftlichkeit des Projekts erhöht ist in Arbeit. Seit der letzten Ressourcenschätzung bohrte das Unternehmen den Trend weiter ab und entdeckte dabei die neue Vererzungszone ‚1620 East‘. Diese Vererzungszone ist nicht nur sehr dick, sondern auch sehr hochgradig. Weiter westlich auf dem Festland konnte zudem die Zone ‚840 West‘ ausgemacht werden. Beide Zonen werden einen sehr positiven Einfluss auf die neue Wirtschaftlichkeitsberechnung des Projekts haben, allein schon deshalb, da eine davon an Land liegt und für die Ausbeutung kein Deich gebaut werden muss. In der ursprünglichen ‚PEA‘ wurden die All-In-Kosten auf etwa 16,60 USD pro Pfund U3O8 geschätzt, was ‚PLS‘ zur kostengünstigsten Uranmine auf dem ganzen Planeten machen würde, erklärte McElroy. Allerdings solle man im Hinterkopf behalten, dass es sich dabei um eine ‚PEA‘ und nicht um eine Machbarkeitsstudie handelt, wobei die Vorzeichen natürlich dafür sprächen, dass dieses Projekt zu einer absoluten ‚Low-Cost‘-Unternehmung werden könnte.

Die Zone ‚R840W‘ markiert derzeit den westlichen Rand des 2,63 km langen Trends, während die Zone ‚R1620E‘ eine neu definierte Ostgrenze darstellt. Von den neu geplanten 63 Bohrungen wird Fission mindestens 19 Bohrungen niederbringen um zu versuchen, die neuen hochwertigen Zonen miteinander zu verbinden. Um das noch vorhandene Potenzial der Liegenschaften zu verdeutlichen, bedient sich Ross McElroy der zuletzt veröffentlichen Bohrergebnisse, in denen Fission unter anderem 11 m mit 10,03 % U3O8 und über 9 m und 6,65 % U3O8 bis in eine Tiefe von 160 m schnitt.

Noch höhere Gehalte erbohrte das Unternehmen im Bohrloch FCU16-500, das Ende Oktober 2016 veröffentlicht wurde und ebenfalls innerhalb der Zone ‚R1620E‘ niedergebracht wurde. Hier traf das Unternehmen über 9,5 m Gehalte von 13,56 % U3O8. Wie das Fission Management erklärte, seien die eigenen Erwartungen bezüglich der ‚Patterson Lake South‘-Liegenschaft schon jetzt um Längen übertroffen worden, und das obwohl man bisher nur einen Bruchteil der riesigen Lagerstätte exploriert hätte.

Trotz des Uranpreisanstiegs des vergangenen Quartals könne noch kein Uranunternehmen profitabel arbeiten, weshalb die Preise eigentlich nicht über einen längeren Zeitraum auf diesem niedrigen Niveau verharren können, so die einstimmige Meinung der Manager. Weiter erklärte Ross McElroy, dass die derzeitigen Produktionskosten bei rund 30,- USD pro Pfund U3O8 liegen würden, weshalb sogar die am günstigsten produzierenden Unternehmen mindestens einen konstanten Uranpreis von über 40,- USD pro Pfund U3O8 benötigen würden. Global gesehen, so McElroy weiter, ginge er davon aus, dass ein Uranpreis von 70,- USD je Pfund U3O8 benötigt würde. In Anbetracht der ‚PEA‘ wäre Fissions Projekt zurzeit das einzige Uranprojekt das gewinnbringend betrieben werden könnte, wenn es in Produktion wäre. Die langfristigen Uranaussichten stünden allerdings gut, so dass mit weiter steigenden Notierungen zu rechnen sei. Alleine in China würde momentan alle sechs Wochen mit dem Bau eines neuen Reaktors begonnen. Zudem seien bereits 45 Reaktoren am Netz und mittel- bis langfristig sollen es sogar 200 Reaktoren werden. Dabei ginge es nicht nur um die Schaffung neuer Energie, sondern vor allem um saubere Energie, so die Manager abschließend. Das Reich der Mitte muss aufgrund der Luftverschmutzung einen riesigen Teil seiner Energiequellen von Kohle auf Atomkraft umstellen. Momentan macht die Atomkraft nur gut zwei Prozent an ihrem Energiemix aus, wobei dieser Anteil auf 15 bis 20 % gesteigert werden soll. Aber auch Japan und Amerika wollen ihren Anteil an Kernenergie wieder erhöhen.

Viele Grüße

Ihr

Jörg Schulte

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