95 Jahre IfKom: Forderung nach leistungsfähiger Telekommunikations-Infrastruktur aktuell wie nie

Der Verband IfKom – Ingenieure für Kommunikation setzt sich seit seiner Gründung im Jahre 1923 in Berlin für eine leistungsfähige Telekommunikations-Infrastruktur ein.

Als Ingenieure vor rund 95 Jahren die ersten elektromechanischen Vermittlungsstellen für den Selbstwählfernsprechverkehr in Deutschland geplant und in Betrieb genommen haben, stellte dies einen wichtigen Innovationsschritt da. Längst nicht jeder Bürger konnte von der modernen Technik partizipieren, aber die Vernetzung ging voran: Unterirdische Fernkabel sollten die großen Städte miteinander verbinden.

Viele Innovationsschritte später und angekommen im Zeitalter der digitalen Transformation und des weltweiten Internet ist es mehr denn je Aufgabe der Ingenieure, für eine technisch leistungsfähige und sichere Infrastruktur zu sorgen. Für einen Ingenieurverband gehört dazu aber auch der gesellschaftspolitische Blick auf eine realistische Einschätzung von Technikchancen und Technikrisiken im Rahmen der Förderung des technischen Fortschritts.

Die Vernetzung und die quasi unendliche Menge an Quellen und Senken in Form von Menschen und Maschinen erzeugen riesige Datenmengen, die verarbeitet und transportiert werden müssen. Wesentliche Treiber der Datenmengen sind u. a. Industrie 4.0, Medizin 4.0, Arbeitswelten 4.0, Autonomes Fahren, vernetzte Systeme, Künstliche Intelligenz und im Consumerbereich auch Videodienste und Gaming.

Diese vernetzten Welten stellen Höchstanforderungen an die Transportinfrastruktur für die Daten. Selbst individuelle Anwendungen können heute Datenraten bis in den Gigabit-Bereich erforderlich machen. Gerade für Deutschland als Industriestandort, der in Zukunft sein Geld eher mit Software als mit Hardware verdienen wird und verdienen muss, ist das Vorhandensein eines leistungsfähigen Breitbandnetzes kabel- und funkgebunden existentiell und von seiner Tragweite her eher eine fundamentale Staatsaufgabe. Aus Sicht der IfKom kann nur ein flächendeckendes Glasfasernetz diesen Transportanforderungen gerecht werden. Auch die Anbindung der Funkstationen der nächsten Mobilfunkgeneration 5G mit Funkzellen bis 10 Gbit/s Übertragungsrate muss mit Glasfaser erfolgen.

Bei der Versorgung von Neubaugebieten stellt zudem WTTH (Wireless to the home) mit Bandbreiten bis in den Gigabit-Bereich einen wichtigen, ergänzenden Baustein für ein effizientes, zukunftsorientiertes Kommunikationsnetz dar. Mit der WTTH-Technologie können Neubaugebiete auch in ländlich geprägten Regionen vergleichsweise schnell erschlossen oder im Hinblick auf die Kommunikationsinfrastruktur aufgewertet werden.

Die IfKom (IfKom) halten den flächendeckenden Ausbau der Gigabit-Netze für existenziell. Unternehmen wie auch Menschen im ländlichen Raum muss die Teilhabe an den Hochgeschwindigkeitsnetzen ermöglicht werden, damit die Regionen nicht abgehängt werden und veröden. Solche Gigabit-Netze gehören daher nach Meinung der IfKom zur Daseinsvorsorge für Jedermann.

Der Glasfaserausbau ist unter den Bedingungen in Deutschland allerdings sehr teuer. Der Komplettumbau des Kupfernetzes auf Glasfaser wird aufgrund des Ressourcenbedarfs an Geld, Tiefbaukapazitäten, Planungskapazitäten usw. Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Außerdem wird der Ausbau des Netzes im ländlichen Raum aufgrund der Unwirtschaftlichkeit nur mit staatlicher Förderung realisiert werden können. Hier muss vor allem auch seitens der öffentlichen Verwaltung der Einsatz alternativer Techniken zur Verlegung der Glasfasernetze nicht nur geduldet, sondern aktiv vorangetrieben werden. Moderne Verlegetechniken wie Trenching und Microtrenching sind technisch ausgereift und im Telekommunikationsgesetz als zulässige Verlegemethoden bereits verankert. Viele Kommunen stehen diesen ressourcensparenden Techniken aber immer noch reserviert gegenüber. Moderne, alternative Verlegetechniken beschleunigen den Ausbau flächendeckender Glasfasernetze deutlich. Ressourcen werden geschont und stehen für den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes in unserem Land zur Verfügung.

Diese Glasfaserinfrastruktur ist die Basis für die Gigabit-Gesellschaft in Deutschland und somit der Wachstumsmotor für uns und vor allem für künftige Generationen. Die IfKom fordern daher Staat und Gesellschaft auf, die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen, um das Glasfasernetz systematisch und flächendeckend auszubauen.

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IfKom – Ingenieure für Kommunikation e.V.
Herr Heinz Leymann
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Die Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom) sind der Berufsverband von technischen Fach- und Führungskräften in der Kommunikationswirtschaft. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder – Ingenieure und Ingenieurstudenten sowie fördernde Mitglieder – gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist offen für Studenten und Absolventen von Studiengängen an Universitäten und Hochschulen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnik sowie für fördernde Mitglieder. Der Netzwerkgedanke ist ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Gerade ITK-Ingenieure tragen eine hohe Verantwortung für die Gesellschaft, denn sie bestimmen die Branche, die die größten Veränderungsprozesse nach sich zieht. Die IfKom sind Mitglied im Dachverband ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. Mit über 50.000 Mitgliedern zählt der ZBI zu den größten Ingenieurverbänden in Deutschland.

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